St. Lamberti
Ausgrabung einer untergegangenen Kirche
Von 1998 bis 2000 legte die Stadtarchäologie Lüneburg die Fundamente der 1860/61 abgerissenen St. Lambertikirche frei. Ziele dieser Ausgrabung waren die Datierung des gotischen Kirchenbaus und die Suche nach eventuellen Vorgängerbauten.
Während der Grabungskampagnen konnten Fundamente der Kirchenwände, Grüfte und zahlreiche Bestattungen freigelegt werden. Viele Scherben aus den Fundamentgruben sprechen für einen Baubeginn um 1300, während Bauhistoriker bisher den gotischen Kirchenbau in das späte 14. Jahrhundert datierten. Um 1300 konnten die Lüneburger Bürger die St. Johanniskirche und wesentliche Teile der Stadtbefestigung errichten, und sie erweiterten ihr Rathaus: eine enorme Bauleistung der jungen Stadt, die 1247 ihr Stadtrecht erhielt.
Die Ausgrabungen auf dem Lambertiplatz standen unter der Schirmherrschaft des Vereins Lüneburger Stadtarchäologie e.V. Insbesondere in den Sommermonaten nahmen Fachstudenten an den Ausgrabungen teil. Das Projekt wurde von lokalen Sponsoren getragen.
weitere Berichte über St. Lamberti:
- 1. Ergebnisse der Grabungskampagnen 1988 und 1999 im Überblick
- 2. Arbeitsbericht und Baugeschichte anhand historischer Quellen
- 3. Kurzer Bericht über die dritte Grabungskampagne im Jahr 2000
- 4. Der verschlossene Mann. Ein Schraubtaler aus einer Gruft
- 5. Kreuzbeschlag: Johannes aus Limoges
- 6. Barocker Sargschmuck mit Familienwappen
- 7. Anthropologische Untersuchungen: Die Bestattungen der „Döring-Gruft”
- 8. Literaturverzeichnis zu den St. Lamberti-Ausgrabungen