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Objektgruppe Keramik

Niederländische Fayence

Fayenceteller mit Spruch: „send uwen segen neer”

FO: Lünertorstraße 4
Fayenceteller mit blauer Pinselbemalung
Niederlande, 3. Viertel 17. Jahrhundert

Der Teller zeigt in seinem Spiegel einen Groteskenkranz mit der Inschrift „2 send uwen segen neer”. Der Spruch ist niederländisch: „2 sende deinen Segen nieder”. Die Nummerierung „2” weist auf ein Tellerservice, das aus mehreren Exemplaren mit Inschrift bestand. Es handelt sich hier also um den zweiten Teller. In der niederländischen Sammlung „A. Kooji/L. C. Ouwehand” befindet sich ein Teller mit Groteskendekor und der Inschrift: „3 op dees u milde gaven” (3 auf diese deine milden Gaben).

Niederländische Fayence/Majolika: Teller mit Spruch
„2 send uwen segen neer”

In der Sammlung des Rijksmuseums in Amsterdam trägt ein Fayenceteller einen Spruch, der aus sechs Versen besteht: „Wij bidden u o heer / Sent uwen segen neer / Op dees u milde gaven / Want niet soo seer de sijs / Als wel u seegen wijs / Ons voeden kann en laaven” (Wir bitten dich oh Herr / sende deinen Segen nieder / auf diese milden Gaben 7 denn nicht so sehr die Speise / als wohl dein kluger Segen 7 uns nähren kann und laben).

Bei den Fayencetellern mit den Sprüchen Nr. 2 und Nr. 3 handelt es sich also um Teile eines sechsteiligen Tellerservices.

Der in einer Kloake auf dem Brauergrundstück Lünertorstraße 4 in Lüneburg gefundene Fayenceteller kann in das 3. Viertel des 17. Jahrhunderts datiert werden. Er wurde vermutlich in Delft produziert.

Literatur