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Archäologie und Bauforschung, Band 1

Annaselbdritt
Annaselbdritt, Fragment einer kleinen Plastik aus Gipsestrich

Hg.: Edgar Ring in Zusammenarbeit mit dem Museum für das Fürstentum Lüneburg, Lüneburg 1995. 236 S., 6 Karten, 29 Abb., 27 Tafeln, broschiert, ISBN 3-922616-11-9  (vergriffen!)

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Bei einer Neubaumaßnahme „Auf dem Wüstenort” wurden im Sommer 1991 vier Kloaken entdeckt. Das Grundstück gehörte ehemals zur großen Parzelle „Große Bäckerstraße 26”, die nachweislich seit dem frühen 15. Jahrhundert im Besitz Lüneburger Patrizierfamilien war. Anfang des 16. Jahrhunderts erwarb die einflußreiche, wirtschaftlich und politisch sehr erfolgreiche Familie von Dassel die Parzelle. Besonders die „Kloake 4” barg umfang reiches Material des 16. und 17. Jahrhunderts – überwiegend Keramik, aber auch Glas, Metall, Holz, Textilreste und eine hervorragend gearbeitete kleine Plastik einer Annaselbdritt (siehe oben). Die Funde belegen den Reichtum Lüneburger Patrizier und die weitreichenden Handelsbeziehungen der Stadt Lüneburg etwa nach Böhmen und in die Niederlande.

Das Fundmaterial der Kloake 4 wurde im Rahmen einer Magisterarbeit an der Universität Kiel von Marc Kühlborn bearbeitet. Die archäologische Arbeit wird durch zwei naturwissenschaftliche Beiträge ergänzt. Der Kieler Diplomprähistoriker und Paläobotaniker Julian Wiethold wertete vier Bodenproben aus. Die zoologische Analyse der Tierknochen wurde von der Kieler Prähistorikerin und Zoologin Cornelia Schulze-Rehm durchgeführt. Schließlich untersuchte der Leiter des Textilmuseums Neumünster, Diplomingenieur Klaus Tidow, die textilen Funde aus der Kloake.

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