Archäologische „Goldgruben“
6. Alltägliches …
- Neben zahlreichen Scherben finden sich manchmal überraschend wohlbehaltene Gefäße, wie z.B. dieses kleinere Tongefäß …
- … oder dieses Kännchen aus Waldglas aus einer Kloake in der Bäckerstraße (16./17. Jh.)
Die Unzahl der Funde zeichnet ein facettenreiches Bild der zeitgenössischen Lebenswelt. In Kloaken finden sich:
- Kochabfälle (Pflanzenschalen, -kerne, -fasern, Eierschalen, Knochen, Klauen, Zähne, Häute, Panzer von Schalentieren, Fischgräten und -schuppen), zerbrochenes Koch- und Tafelgeschirr, Fässer, Körbe, Asche, Vorratsschädlinge,
- Fensterglas, Fußbodenbeläge, Holzabfälle, Stroh, Mörtel, Backstein- und Ziegelbruch,
- Werkstattabfälle, Rohstoffreste, unbrauchbare Werkzeuge … Einträge aus Stall und Garten: Schalen, Fasern, Kerne, Pollen von Obst, Gemüse, Kräutern und Unkräutern, Stroh, tierische Exkremente,
- sowie allgemein alle zerbrochenen, unbrauchbaren oder aus der Mode gekommenen Gegenstände, die eine Kloake fassen kann: Schuhe, Lumpen, Uhren, Schreibzeug, Buchschließen, Spardosen, Zahnbürsten, Milchpumpen und vieles mehr, außerdem Tierleichen von Hunden, Katzen, Ratten, menschliche Haare und natürlich menschliche Exkremente samt Darmparasiten – gelegentlich aber auch versehentlich Deponiertes, wie z.B. ein kleiner Goldring aus einer Kloake in der Kalandstraße.
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