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Archäologische „Goldgruben“

Kloakenfunde

4. Was man in Kloaken alles findet

Überwiegend waren es Dinge des täglichen Bedarfs, die sich auf diese Weise, aufbewahrt wie in einem sicheren Tresor, über die Zeit retteten und uns vom Leben ihrer einstigen Benutzer erzählen. Dabei fällt auf, dass bestimmte Fundarten der Menge nach überwiegen, andere weniger häufig vorkommen.

Woran liegt das? Sicherlich haben die Objekte einen unterschiedlichen Wert gehabt, und manche gab es deshalb einfach häufiger als andere. Einige Materialien ließen sich recyceln: Altmetall ließ sich wieder einschmelzen, nicht mehr benötigte Holzgegenstände wurden verheizt, aus alten Kleidern und Lederresten konnte man immer noch Flicken machen, aus Lumpen Papier.

Zu beachten ist außerdem die unterschiedliche Erhaltungsfähigkeit der Materialien. Während sich die Keramik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit nicht zesetzt, erhalten sich organische Materialien wie Holz und Leder nur unter Luftabschluss. So wird die Anzahl der Holzgefäße in der frühen Neuzeit viel größer gewesen sein, als die wenigen erhaltenen Bodenfunde uns auf den ersten Blick glauben lassen.

Im feuchten Milieu der Kloaken ist das Fundsprektrum besonders reichhaltig. Die Bilder zeigen Beispiele von Kloakenfunden aus den am häufigsten vorkommenden Materialien: Keramik und Glas bilden zweifellos die größte Gruppe, gefolgt von bearbeitetem Holz, Textilien, Leder, pflanzlichen und tierischen Küchenabfällen.

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