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Archäologische „Goldgruben“

1. Schätze aus Kloaken

Tonscherben, Backsteine, Gläser, Textilien, Leder, Holz, Metall … eine Fülle von Funden und Befunden, die die Lüneburger Stadtarchäologie seit 1991 ans Tageslicht förderte.

Vorschau ToilettendarstellungDie Entwicklung der Stadt Lüneburg im Mittelalter, die Infrastruktur mit Wasserversorgung und Entsorgung, das Handwerk, der Handel und das alltägliche Leben in der Stadt sind Themen in der Arbeit der Stadtarchäologie. Die Geschichte wird begreifbar. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Er fertigte die Objekte, erwarb sie, nutzte und schätzte sie.

Wahre Goldgruben für die Stadtarchäologie sind die Kloaken. Diese Backstein- und Feldsteinschächte waren nicht allein die zentralen Entsorgungseinrichtungen für Fäkalien und Brauchwasser, sondern auch wahre Müllschlucker.

Grabungshelfer graben eine Kloake aus

Vorschau GlasfundÜber 70 Anlagen konnten bisher untersucht werden. Hinzu kommen einige Backstein- und Feldsteinbrunnen, die sekundär als Kloaken genutzt wurden. Im feuchten Milieu der Kloaken und Brunnen haben sich organische Materialien, wie botanische Reste, Tierknochen, Leder, Textilien und Holz erhalten, aus denen Informationen zur Ernährung, zur Umwelt, zum lokalen Handwerk und zum Handel gewonnen werden können.

Die Kloaken spiegeln aber auch die hygienischen Verhältnisse in einer Stadt wider. Auf eng bebautem Raum lebten viele Menschen. Die zentrale Entsorgung von Fäkalien und Abfällen auf den Parzellen ist ein Beleg für ein wachsendes Umwelt- und Hygienebewusstsein. Die parasitologische Analyse von Kloakenmaterial vermittelt Erkenntnisse zu Krankheiten.

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